Im Jahr 2005 stellte Banksy in einer Galerie in London die ergreifende Installation Camp aus, die eine tiefgreifende Kritik an den Schrecken des Holocausts und der Wiederherstellung menschlicher Würde bietet.
Das Kunstwerk basiert auf einem Auszug aus dem Tagebuch von Oberstleutnant Mervin Willett Gonin DSO, einem der ersten britischen Soldaten, die Bergen-Belsen 1945 befreiten. Der Auszug beschreibt die schrecklichen Bedingungen im Lager und die Wirkung einer Lieferung Lippenstift, die den Gefangenen ihre Menschlichkeit zurückgab.
Banksy visualisiert diesen Auszug, indem er mit rotem Lippenstift in ein Foto von Konzentrationslager-Gefangenen eingreift.
Camp lädt die Betrachter ein, eine der dunkelsten Perioden der Geschichte zu bezeugen und über menschliche Widerstandsfähigkeit nachzudenken, während es Banksys Sensibilität für gesellschaftliche Tragödien und die Kraft der Kunst zeigt.
Im Werk sind ausgemergelte und erschöpfte Gefangene in gestreiften Uniformen zu sehen, die hinter Stacheldraht aufgereiht sind. Indem Banksy die Lippen jedes Gefangenen rot färbt, zeigt er ihre Verwandlung von bloßen „tätowierten Nummern“ hin zur Wiedererlangung ihrer Individualität und Menschlichkeit. Die rote Farbe bildet einen starken Kontrast zur düsteren Schwarz-Weiß-Atmosphäre des Kunstwerks und verstärkt seine emotionale Wirkung.
Das Konzentrationslager Bergen-Belsen wurde 1945 von britischen Soldaten befreit und war Zeuge einiger der schrecklichsten Szenen des Holocausts. Das Tagebuch von Oberstleutnant Mervin Willett Gonin dokumentiert eindrucksvoll die Bedingungen und das menschliche Drama unmittelbar nach der Befreiung.
Indem Banksy diesen Auszug 2005 präsentiert, erinnert er das moderne Publikum an die historische Bedeutung des Holocausts und die Zerbrechlichkeit menschlicher Würde.