The World of Banksy

Slave Labour

Wood Green, London, 2012

Banksys Slave Labour, das 2012 an der Wand eines Poundland-Geschäfts in der Turnpike Lane im Londoner Stadtteil Wood Green auftauchte, ist ein bedeutendes Werk, das die Kritik des Künstlers an globalen Themen wie kapitalistischer Ausbeutung und Kinderarbeit eindrucksvoll zeigt.

Slave Labour stellt ein kleines Kind dar, das auf den Knien arbeitet; das Kind näht Perlen auf eine Union-Jack-Flagge mit einer alten Nähmaschine. Das Gesicht des Kindes ist ausdruckslos und müde – eine Art, wie Banksy die emotionale und physische Belastung der Kinderarbeit hervorhebt. Das Besticken der Flagge symbolisiert, wie billige Arbeitskräfte für globale Marken ausgebeutet werden, während die Anwesenheit des Union Jack kritisiert, dass diese Ausbeutung oft unter dem Deckmantel des nationalen Stolzes verborgen wird. Die Platzierung des Werks an der Wand eines Poundland-Geschäfts ist kein Zufall; als Kette, die billige Produkte verkauft, repräsentiert Poundland eine Konsumkultur, die häufig auf Kinderarbeit in globalen Lieferketten angewiesen ist.

Das Vereinigte Königreich ist trotz seiner bedeutenden Rolle in der globalen Wirtschaft möglicherweise auf unethische Praktiken wie Kinderarbeit angewiesen. Mit diesem Werk zwingt Banksy uns dazu, darüber nachzudenken, wie unsere Konsumgewohnheiten zu dieser Ausbeutung beitragen. Das Kind, das auf den Knien arbeitet, ist nicht nur eine physische Haltung, sondern auch ein Symbol für soziale Hierarchie und Machtlosigkeit.

Im Jahr 2012 waren die Auswirkungen der globalen Wirtschaftskrise noch spürbar; gleichzeitig blieb Kinderarbeit, insbesondere in der Textilindustrie, ein ernsthaftes Problem. Laut UNICEF-Daten aus dem Jahr 2012 arbeiteten weltweit 168 Millionen Kinder, oft unter gefährlichen Bedingungen. Mit diesem Stück kritisiert Banksy die Rolle des Vereinigten Königreichs in der globalen Wirtschaft und die ethischen Probleme dahinter; die Union-Jack-Flagge setzt diese Kritik in einen nationalen Kontext und legt die dunkle Seite der Konsumkultur Großbritanniens offen.