Toronto, Canada, 2010
Im Jahr 2010 entstand an der Wand eines Geschäfts in Toronto das eindrucksvolle Mural Zero Interest in People, das die Auswirkungen des modernen Kapitalismus auf menschliche Beziehungen kritisiert.
Das Kunstwerk zeigt einen Mann, der wie ein Verkäufer aussieht und ein Schild mit der Aufschrift „0% Interest in People“ hält. Die Formulierung spielt auf den in der Finanzwelt üblichen Begriff „0% Zinsen“ an, und mit diesem Mural hinterfragt Banksy, wie das kapitalistische System Individuen dazu zwingt, materielle Vorteile zu priorisieren und dabei menschliche Beziehungen und Empathie zu vernachlässigen.
Das Mural befindet sich in Torontos geschäftigem Handelsviertel und dient als Kritik sowohl an der Konsumwut der Stadt als auch an den globalen Auswirkungen des Kapitalismus auf die Menschlichkeit. Mit diesem Werk lädt Banksy die Betrachter ein, über Empathie und Solidarität in einer Welt nachzudenken, in der materielle Interessen menschliche Verbindungen überschatten.
Das ausdruckslose Gesicht und die formelle Haltung des Mannes unterstreichen, wie das kapitalistische System Individuen gefühllos und mechanisch macht, und hinterfragen, wie materielle Vorteile zur Priorität werden. Indem Banksy das Mural an der Wand eines Geschäfts platziert, vermittelt er seine Botschaft direkt in einem Bereich, in dem der Einfluss des Kapitalismus im Alltag am intensivsten spürbar ist.
Das Werk fordert die Betrachter auf, darüber nachzudenken, wie die moderne Finanzwelt, die Individuen nur als Konsumenten oder Investoren betrachtet, menschliche Verbindungen und Empathie zerstört.
Zero Interest in People entstand zu einer Zeit, als die Auswirkungen der globalen Finanzkrise noch spürbar waren. Der wirtschaftliche Zusammenbruch von 2008 hatte die Zerbrechlichkeit des kapitalistischen Systems und seine verheerenden Auswirkungen auf Individuen offengelegt; in einem wichtigen Handelszentrum wie Toronto trägt das Mural eine kraftvolle Botschaft, die die Gleichgültigkeit des Systems gegenüber menschlichen Beziehungen kritisiert.
Das Mural erregte bei seinem Erscheinen große Aufmerksamkeit; jedoch wurde es kurz darauf vom Ladenbesitzer übermalt und entfernt.